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Ojde Mokst An Tää

wir blieben insgesamt 3 nächte im verschlafenen sidi ifni, wo kei sau uns gestört hat, und die männer, wie immer im cafe sitzen und an Tää trinken, den ganzen Tag lang, wie wir, die Urlauber. Wir gingen es also diesmal mit abwarten und teetrinken an und schlichen uns gemähclich zum taxistand, denn wir wollten heute weit reisen, in die sahara. Hier warteten wir und tranken Tää, hängt mir schon der Minzhalm ausm Hals raus, und warteten bis sich das Sammeltaxi füllte, bis wir unbequem weiter fuhren in das Zentrum der Busse und Taxen Marrokkos. Natürlich war unsere Entsxcheidunghsfreiheit nicht sehr gross dort bei dem Gemenge, daher wurden wir in ein Bus eingewiesen, das uns erstmal acht stunden nach Ouarzazate brachte, inklusive einmaliger Strandung in der Felsenwüste im Antiatlas. Der Hinterraum des Busses war einfach leer und Rohre zischten aus sich heraus. Abwarten und Täätrinken, zumindestens für den Marrokaner, der sich wahlweise auf den Boden legte und betete, den Mond an, es möge weitergehen. Allah hat uns weitergebracht. Wir stiegen einmal um, der nächste bus kommt um 12 in der Nacht, also ne Stunde warten, und Täätrinken, wahlweise Cola, dürstet uns solange schon. Die Marrokaner mögen Bollywood, ich vernachlässige das Innen lieber, denn die Frauen sind entweder zuhause, unterm Schleier oder abgetrieben.
Aufgrund des Frauenmangels scheint die Sophie immer wieder für Berührungen herzuhalten, wir reisten die dunklen Momente der Nacht bis nach Zagora um 2 in der Früh. Zagora ist das Städchen wo das bekannte Timbuktu schild steht, das am ende fast jeder lustiges-taschenbuch-story zu finden ist. und zwar dauerts 52 tage dorthin mit kamel.

Am morgen fragte unser Hotellier ob wir in die Wüste wollten, er schickte einen Bruder zu uns, wie viel kostet es denn jetzt? Ausdiskutieren, sagte er sachte. Wir entschieden uns für den von ihm genannten „ArmenSchluckerpreis“. Er redete uns mit Servus an und war schwarz, wahrscheinlich ein Bruder von Manoh Ezoh.
Teuer war die ganze geschicht, aber hier fragt man nicht nach dem Preis, nur dass es immer „cheap“ ist, wird uns gesagt. Dafür hatten wir eine atemberaubende Fahrt in die Sahara, wo Sophie endlich das FataMorganaLied fand und wir uns von EAV fühlten. Beim Berber sein Zelt wurden wir eingeladen nebst den Sanddünen, wo wir uns rollten und wälzten, und Sophie enttarnt wurde, diskriminierend gegenüber der Verbindung von Sand und Salz zu sein. Es war ungeheuerlich still. Wir trafen Deutsche aus Aachen in einem VW bus, sie haben sich den Traum erfüllt jedes Jugendlichen aus Deutschland wohl, aber sie waren uns etwas zu emotional. Die eine war Fotografin und war zwei monate in Marroko um „Eindrücke aufzusaugen“ der andere würde nie im Paradies (Marroko) leben wollen, sondern immer im KOPF und im HERZEN tragen. Und sie haben einen Hund aus den Fluten gerettet, und nehmen ihn nach Deutschland mit, weil sie können ihm das Leben in Marroko nicht gönnen, so meinten sie.
Der Abend war lustig, obwohl das Gras nach Rose roch, die wiederum für den Tää verwendet wurde, was wiederum nach den Neisingers ihr daheim roch. Ich erzählte der Sophie dass berberisch eine der einzigsten Sprachen der welt ist, die stimmlose konsonanten als silbengipfel verwendeten. Dies kam klar, als der Kellner zu Cous Cous „s-ksu“ sagte!
Der Abend war heiter, sie sangen berberisch, und man konnte ein orientalisch-afrikanisch „ojeeeeee“ heraushören.

Die Nacht verbrachten wir unter dem Sternenhimmel, war zu kalt, dann sind wir ins Zelt hinein.

Ein Exkurs: Wir sind mit Angeleyn2 wahnsinnig geworden und haben ein spiel erfunden, bilden kleine Geschichten, schneiden diese in Wörter und raten wie die Geschichte war, jeweils durch NEIN oder JA zb: „Ist ASS zwischen MINESIA und LELEKAI?“ Ja –> Minesia aß Lelekai. Dann werfen wir alle Wörter von beiden Geschichten zusammen und es entsteht sowas wie:

Lelekai hatte Taylyn vergessen. Minesia war Minesia. Sie aß immer in Lelekai, weil Minesias Visionärin, Taylyn, ein Kind mit Flügeln, nicht Lelekai, finden konnte. Lelekai konnte als Schmetterlingskäfig Minesia blind wahrnehmen.

Dazu werden dann Bilder gemalt und interpretiert: Lelekai hatte schmetterlinge im Bauch und zwar wegen Minesia, die einfach Minesia ist und nichts übertragenes, Taylyn musste das Balg von Lelekai austragen, und war so sehr mit ihm beschäftigt, dass sie Lelekai in seiner Gedankenfremdgehung nicht erhaschen konnte.

Exkurs fertig.

Um halb neun, wer macht das schon, ausser man hat bezahlt dafür, kamelreiten in die Mittagssonne hinein.
Und jetzt sind wir wieder in Zagora. Morgen gehts nach Mama Marrakesch wieder (Dahoam is dahoam) und bald nach Deutschland.

Von Agadir zu einer Stadt in den Wolken.

Von Essaouira gehts danach nach Agadir. Mir wurde etwas schlecht bei der Busreise, vielleicht haben die herumschwirrenden Wespen in den gekauften Nougat ihre Eier gelegt. Aber wir kamen heil an.
Agadir ist eine herrliche Stadt für den, der etwas Billiges mag. Essaouira ist ja kein Geheimtipp mehr, und die Touristenmetropole Agadir ist nicht mehr das was sie einst war (keine Strassenkarte gefunden). Also blieben wir 2 Naechte in einem billigen Hotel, genossen den Nebel, der sich immer weiter um uns bannte, bis man nichts mehr sehen konnte (aber geregnet hats nicht, immerhin sind die Tropfen nicht auf den Boden gefallen). Das Wasser ist relativ warm fuer den kanarischen Strom. Der Asphalt broeckelt vor sich hin und zum Essen gabats Goaßkepf aber hamma nimma gschafft, haben die lebenden nur begutachtet. Aber Schafkopf wurd gespielt. Eine Horde marokkanischer Kinder wollten die Sophie abschleppen, indem sie sich für 16 ausgaben. Facebooknamen wurden getauscht (auf dem Tshirt geschrieben und gut wars fuer sie.) Wir waren zum ersten Mal im Leben im Pizza Hut, aber im Gegensatz zur Sophie war ich nie am Oktoberfest. Hat uns aber nicht so überzeugt, aber die Kinderrätsel haben wir wenigstens ausgefüllt. Die Polen, die wir getroffen haben, gehen nur in Mc Donalds, weils da keine verschleierten Frauen gibt, das verdirbt den Appetit. Aber sonst waren sie auch ganz nett. Beinahe wäre ich unters Surfbrett geraten, aber die Welle hat mich verteidigt. Des Weiteren sind wir im Studium angelangt (Gwelologie; von Gweli= Schlange)
Wundert mich, wenn wir nicht als Schlangenmeister nach Hause kommen, nur digital, ich erschrecke die Sophie immer mit dem Ausruf „Gweli“ auf der Strasse, damit sie nach unten blickt.

Nach langem Suchen wie man nach Sidi Ifni kommt, eine alte spanische Enklave am Atlantik, das unsere doofe Reisebuchautorin vorgeschlagen hat (wahrscheinlich hat sie sich verliebt und sie wurde privat dorthin begleitet) haben wir es endlich geschafft eine Verbindung zu bekommen. Dort sitzen schon sahelische Gestalten, die Strasse soll irgendwie auch noch bis nach Burkina Faso und weiter gehen. Irgendwann will ich von Marokko aus ne Afrikarundreise machen. Wir waren die einzigen Touristen und stiegen als einzige in Tiznit aus, einem Kaff, wo wir billig übernachteten. Dort fing uns auf der Strasse ein alter Mann auf und erzählte von seinen Verwandten aus England, bis er erkannte, dass wir keine Engländer waren. Er wollte dass wir unbedingt zu seinem Shop kamen, wir genervt, morgen würden wir gehen. Und das hat er sich vorgenommen, er war vor der Hoteltür am nächsten Morgen, vielleicht auch die ganze Nacht. Zum Glück konnten wir ihn abwimmeln. Und dann stiegen wir in ein Taxi nach Sidi Ifni, wo ich vorne mit der Sophie und Taxifahrer sass, beim schalten musste ich auf sophies schoss rutschen. Die Polizei fands ok.

Sidi Ifni ist wirklich das, was wir gewollt haben, nach der ganzen Tuckerei. Es liegt auf einer vom Nebel umgebenden Klippe, nur für die Stadt erfunden, unten ein Strand, und irgendwo dahinter ist das Nichts. Wie ein Fantasyort, für dem man nicht die Nebengegenden erfunden hat, dahinter gehts einfach runter, und das graue meer kann man vom grauen himmel nicht trennen. der Strand löst sich am Ende ebenfalls im Nichts auf. Ein schönes billiges Hotel am Strand und Leute die friedlich sind, und einen nicht ständig anquatschen oder anmachen. Für die Sophie wurden schon 3000 Kamele vorgeschlagen.
Das Geld kommt irgendwie überallher nicht nur aus Marokko, weil da die Menschen sich dem kiffen hingeben, aber das ist nur eine marokkanische Meinung, der diesjährige König, der mehrmals in jeder kleinen Saftbar aufgehängt ist, hats wohl etwas gelockert.

Angeleyn 2 ist schon fertigvorgelesen. Glorreiches Ende. Jetzt lese ich Akup (Arbeiten Kölner UniversalProjekt) und lerne Finnisch, um den Kurs zu überspringen, hoffentlich schaff ichs noch!
Vermisse euch, aber nicht euer Wetter.

Lukas

Essaouira

Wir brechen am naechsten Morgen von MArrakesch auf, doch wir koennen nicht den einen Bus nehmen, weil er ueberfuellt ist. Deshalb heisst es 5 Stunden abwarten und Gveli (Snake) spielen, und zwar wieder wie damals 6 stunden in peking rapid roll> ABITUR! wir fangen in der 5ten Klasse an, fallen ziemlich oft durch und muessen auf die realschule wechseln. das fachabi habven wir, doch sind wir deshalb zu dumm fachgefritzt fuer die allgemeine schlangenreife. der bus fuehrt uns in den sonnenuntergang, zu einem grndiosen staedtchen, essaouira oder auf portugiesisch mogadorrrrrrr! Eine festungsstat mit verwinkelten gassen, umrahmt von einer excellenten badebucht mit viel ebbe und flut. Wir wurden in ein riad, kleines hotel gefuehrt billig, hiess es, doch dann mussten wirs auf fast billig runterhandeln. Dafuer hatte es rosenblatter auf der decke und extra dushce, und eine geile terasse uebers meer. angeleyn muyss ich vorlesen, weil ich bei fickdiekatz verloren habe. Wir gehen auf den Strand am naechsten mporgen und gehen kilometerstweit bis zu einer alten ruine die nur bei ebbe zu begehen ist die fotos von der sophie werden alles aufklaeren, kitshige r sonnenuntergang beim zurueckgehen, und gemeine moewen. die krebslebi haben die sophie derschreckt. Wir habens hier sehr chillig, auch wenn sophie meine begleitung gebraucht (bei einer stunde ohne mich hat sie schon 2 heiratsantraege und 1 kuss bekommen). Anders laeuft es bei mir, mir wollen sie alle hasch verkaufen, vielleicht weil niemand mir eine bindehautentzuendung abglaubt. Und beim essen begleiten uns die katzen und moewen. Am strand kann man essen, aber nur mit sand, gut fuer die Verdauung! Marroko ist das westlichste land und mongolei das oestlichste wos kamele gibt. Beten und Bitten zugleich, 4 Stunden steht ein Mann vor unserem hotel und recitiert einen Allahsatz in der Hoffnung auf etwas Bares.  Wir gehen jetzt dann essen, laeuft alles ganz ruhig, obwohl die Stadt immer im Wandel ist. ZAUBERHAFT! x))

Mama Afrika/ Das Chaos wird immerhin nummeriert

Sodala, jetzt ist mal wieder Zeit für etwas abenteuerliches. Nachdem wir 2 Tage lang beim euphorischen Zimmer Joaos untergebracht waren, wunderte sich der Mitbewohner Godwin aus Ghana warum zum Teufel wir nach Marroko wollen. Immerhin ist Gibraltar gefährlich. Aber wir sind da nicht mit dem Floß hin, sondern wir haben die billigere Variante Ryanair genommen, wo wir alle 12 aufgaben bestanden haben, nämlich alle teueren angebote zu refusen, die man hätte zahlen sollen. fängt ja gut an, das fasten für den maaaarcel!

Somit waren wir endlich da, in der „roten“(ockerbraunen) Stadt Marrakesch. Beim Hostelsuchen wurden wir von einem gewarnten „faux guide“ also falschen führer geführt, der dann eine provision abkassierte. Unser Hostel heisst Mama Marrakesch, und wird von einer Afroamerikanerin aus New York gehalten. Sie hat ihren Mann von klein auf zum Dienen erzogen, er bringt uns immer Tee und lächelt wie ein kleiner Junge, eine matriarchalische Enklave hinter der Fassade „Schleier“.
das Hostel ist wirklich wunderschön, und Marrakesch ist um vieles absurder als alle Städte die ich bisher kennengelernt habe. Der Markt ist die Hölle, aber fantastisch, du wirst überall mit hingezerrt zum Essen, es scharen sich Touristen um Touristen, aber auch Feuerschlucker und Tänzer und Schlangenbeschwörer, es ist eine traumhafte Hölle.
Am nächsten Tag gingen wir wieder in die Stadt, ein wahrhaftes Labyrinth von Ständen und Schmuck, Farbpigmenten und Gewürzen, spontane nervige Stadtführer, und sehr enge Gassen! Stellt euch einfach vor, eine Millionenstadt nur in solchen Gassen gehalten, wie man sie beim Sushi am Dom oder der alten Tändlerei in Regensburg kennt. Deswegen gingen wir verloren, 3 Stunden lang, aber da wir 2 stunden geschenktbekommen haben durch den flug eigentlich nur 1 stunde. durch das irrsinnige Labyrinth der farbenpracht, hollywood orientkitsch, und hilflose touristen, wie wir, die nicht nur die touristenführer, die angeblich kein geld wollen, ausweichen, sonden nach der heftung ihnen entlaufen. Einfach gerade ausgehen, Stadtmauer erreicht, aber welches Bab (Tor)?. Die Karte soll nich gefaked sein, steht drauf.
Und alles ist durchnummeriert. Die Häuser zweimal, einmal die straßennummer, und dann noch eine sechsstellige zahl! Oder Pferdekutschen oder Stände, die Autoschilder bestehen nur aus Nummern. Doppelt hält besser! Und als wir nicht mehr konnten, da setzten wir uns auf die verheissungsvolle Blaue bank, die uns ein Schicksal bereitete. Waren wir nicht hier schon einmal? Es hat einen vorteil im Kreis zu gehen, ja, das war der Laden, wo wir den Minztee, das Antischnarchkraut und den Tee gekauft haben, mit dem man in 2 wochen 5 kilo abnimmt, wollte uns der Mann vertickern. Wir wären gerettet! Aber wie kommt man von hier nach Hause? Auf einmal hatte sophie eine Vision und war nicht mehransprechbar und schnüfelte uns den weg wyerahundt. Die Füsse taten weh als wir auf unserer liebsten Terrase uns wiedereinfanden, und nichts mehr machen konnten. Wir spielten fickdiekatz, ein kartenspiel, und apropos, hier lungern halbverendete bebikatzen rum, das heisst, die lebenserwartung ist nicht sehr gross, oder die katzen sind afrikanisiert und kriegen 5 mal mehr brut als sonst.
Das klima ist schön, ich versuche jetzt meine bindehautentzündung mit guten geistern, ohne antibiotika zu heilen. An magie wird hier geglaubt.
Und heute haben wir dann mit dem Tee gefrühstückt, der uns schlanker machen soll. Vielleicht, weil man kotzt oder durchfall bekommt, oder durch eine allergische Reaktion (Sophie) die Kehle anschwillt und nichts mehr reinlässt. Oder weil man Heisshunger auf kaktusfeigen bekommt.
Wir wollen heute ans meer, az zupphal und ich freuen uns schon euch weitere begebenheiten aus mama afrika zu schildern!
Lukas und Sophie!

Ty skazala

Die Tuckerfahrt haette ich mir echt nicht antun sollen. Die Marschrutka ging ueber die andere Armenische Grenze, und ich frage mich, ob schotterpisten frueher mal stolze sowjetische Strassen waren, die abgebroeckelt sind. Hundsmiserabler Zustand, aber schoene Landschaft. Der Zug muss wohl noch langsamer sein. Angekommen in Tbilisi Hostel zum 3ten Mal, dahoam is dahoam, hab ich die Basken wieder getroffen, und zwei deutsche noch kennengelernt. Der eine hat georgien einfach so spontan ausgesucht, weil er alle laender im umkreis von 4 stunden zeit schon kennt, der andere ist asiatologe und kann sanskrit. Wir gingen rauf auf die Kirche, sahen ueber die Stadt, und der Baske erzaehlte mir, dass ein freund von ihm 3 Jahre im Gefaengnis sass weil er ein baskisches Lied gesungen hat, nachfrankozeit natuerlich, jetzt. Ich fragte ob sie den baskischen Schlachtsong Eusko Gudariak Gara kannten, wir sind baskische Krieger und wuerden unser Blut geben, um unser Land zu bekommen. Ich kaufte mir beim Markt eine alte russische Gitarre mit schwebegriffbrett und spielte diese hymne, und sie mussten schmunzeln, dies sei ihnen ein bisschen ZU extrem, aber fanden gut, dass ich mich auskannte. Ich will da mal hin, unbedingt, aber nicht hinter gitter.
Das biertrinken endete in einem Essgelage woanders und dies endete in ein Saufgelage im Hostel, vor allem, als 10 Ukrainer die Bude stuermten und uns fett und chilivodka anboten, katias lieblingsukraninischen song sangen und ich begann, akkordeon zu lernen und sie zu begleiten. Ich will eins!
Am morgen kochten die Ukrainer sehr aufwaendig borschtsch mit fleisch, und ich musste wieder ein stamperl trinken. Aber gut jetzt. Kann ja nicht sein dass ich in armenien voellig nuechtern durch die gegend wanderte und Georgien zum Saufland mutiert. Ich bin aber kerngesund, das Wetter ist schoen, und ich sehne mich nach Dahoam, Aachen, Heidelberg, Regensburg, und drueber hinaus Marrakesch, muss sehr toll sein, wie ich gehoert habe, von Travellern.

Lingua Russka

Bin gerade in Vanadzor angekommen, nach einer halben stunde tuckerfahrt durch die armenische Schweiz um Dilijan (google!).
Vor zwei Tagen bin ich in Yerewan hochgestiegen auf einen gruen eingezeichneten Park, der sich als trockener steiler Berghang erwiesen hat. Dort oben ist die Gedenkstaette des Genozid an die Armenier rund um den ersten Weltkrieg und frueher, weswegen Armenien Tuerkei immer noch Vorwuerfe macht, Tuerkei aber die Tat verleugnet und Armenien die Grenzen schliesst. Ich denke ich habe falsch gehandelt, als ich fragte, ob nicht eine Postkarte mit Ararat zu finden ist. Den Ararat kann man praechtig nah sehen, doch unerreichbar, da er der Tuerkei gehoert. Es gibt ein ewiges Feuer behuetet von 12 grossen Steinbloecken, symbolisch fuer die verlorenen westarmenischen Provinzen, und aus dem Feuer ist ein klagender melancholischer Gesang einer Frau zu hoeren. Es ist ein wahres Gaensehauterlebnis, man kann den Schmerz des Volkes in den Adern spueren.
Gestern bin ich von Yerewan nach Sewan aufgebrochen, der Badestaedte Armeniens. Dort veraendert sich WIRKLICH das Wasser von Farbe zu Farbe. Es hat mich ein wenig an den Baikalsee erinnert, das wasser war klar, die Landschaft so aehnlich rau, aber nicht gar so kalt. Und sie haben auch ihren speziellen Fisch, Ischchan genannt, habs nicht hinbekommen den zu probieren, staddessen mich mit einem hackfleischdoener am Strand begnuegt. Leider waren alle Marschrutkas schon frueh aufgebrochen, deswegen bin ich nach Dilijan getrampt, auch mit einem voll mit Aepfeln beladenen Auto. Posle tunel ftoroj mir, nach dem Tunnel veraendert sich die Landschaft von trocken zu feucht, die Armenische Schweiz, bloss mit Laub- statt Nadelbaeumen. Ich hab versucht Internettstaedte zu finden, zwar ist das Lonely Planet gut, aber es muss sich immer wieder erneuern, um mit dem Sterben und Geborenwerden von Orten mitzuhalten (In Vanadzor hiess das gesuchte Internetcafe „reborn“, aber es war gestorben). Mich gabelte ein Touristenfuehrer auf, und brachte mich zu seinem Kollegen zum schlafen (fuer 10Euro). Ich hatte ein edles Doppelbett, bei der morgigen Hinbringung zum Bus nach Vanadzor stellte sich der Typ als Taxifahrer heraus und ich musste nochmal blechen. Es stimmt, kaukasier koennen keine palatale, also armenier (ich denke kabardiner koennen diese), wie letztes Semester im Russischsprachwissenschaftskurs ausgelacht wurde. Als er naemlich „dzingi“ sagte musste ich nachfragen, und er wurde wuetend, bis ich verstand, was alle wohl wollen: „djengi“, geld. Hier kann jeder Taxifahrer werden und sich ein schildchen aufschrauben auf seine Karre. Weiter gings mit dem Bus bis Vanadzor, wo ich bin. Hier muss ich warten bis sich einer von Couchsurfing meldet, oder ich uebernachte in dem sowjetischen Schuppen, wies von Lonely Planet empfohlen wurde. Irgendwie merkt man immer noch die postsowjetische Zeit und den Einfluss des Russischen. Schilder sind entweder auf armenisch oder Russisch geschrieben, ich beginne schon Armenisch lesen zu koennen, da man sonst Strassennamen nicht erkennt. Irgendwie noch ein Traum der Lingua Franca, zumal noch die meisten Charts auf Russisch sind und den obersten Kitsch ablassen. Ich finds irgendwie ueberholt, aber anscheinend muss das hier echt hip sein! Ich will irgendwie raus aus armenien, die sprache hoert sich ein wenig matschig an, auch wenn sie sehr interessant fuer die Indogermanistik ist, wie kann nur ein idg. „*dw-“ zu arm. „erk-“ mutieren? Komische Anomalien.

HEute ist wieder Schulanfang und alle Kinder haben schleifchen, und die maennchen anzuege, wie vor einem jahr in russland. Entweder zufall oder russischer Einfluss.

Und noch einmal nach Kachetien, Iori-Fluss die vierte.

Wir kamen von Kachetien spaet in Tbilisi an, wir gingen mit den Persern in die Banja. Am nachsten Tag durften wir mit einer iranischen Gruppe wieder nach Kachetien fahren, wir kostenlos! oben, an einem wunderschoenen Dorf, hatte ich die beste sicht ueber ein Tal wie noch nie im Leben! Die Leiterin der Gruppe , Rusudan, war sehr genervt, dass ihr Boss (unser Gastgeber) ihren freien Tag gestohlen hatte und dazu noch eine frisch aus dem Iran gekommene Meute sich herumschlagen musste („Wenns dem Iraner hungert, dann muss man um alles in der Welt anhalten“). Katias plaene in den Iran zu reisen konnte sie nicht sehr erwidern, sie hats nicht laenger als ein halbes jahr ausgehalten, man wollte sie einmal auspeitschen, haette sie sich nicht als georgierin identifiziert. Des weiteren ist sie eigentlich, als Georgierin selbst, ziemlich eigen, wenn sie sagt, dass Georgien mehr zu Asien als zu Europa gehoert, sehr selten wuerde man ihre Meinung hier vertreten, Eurovision und Luftschlossinvestitionen bringen die vertretene Illusion. Aber wir erfuhren auch, von einem in 80 Monaten um die Weltreisenden, dass die EU nur in Georgien so interessiert ist ums Russland heimzuzahlen, unabhaengig von den Pipelines werden, genauso wie die Anerkennung von Kosovo, und Abchasien und Ossetienabtrennung war auch Teil eines grossen Masterplans von Saakaschwili, Armenien wird vor Neid sterben im Endefekt. beim zurueckfahren sahen wir zum 4ten mal unseren schlammbadefluss.

Tiflis erinnert mich an Regensburg, eine Kneipe sehr, und da hat Katia Konzert gespielt. Leider ist sie nach dem Konzert in der Finsternis der Nacht aufgebrochen, ab nach Istanbul trampend, das Konzert sei das schlechteste was sie gegeben haette, das Konzert war das erste das ich gehoert habe, ich fands echt super, und dank meines ersten Liedes Katjuscha bin ich auch etwas bekannt geworden.

Die Armenier, bei denen wir die Sachen untergestellt hatten, waren auch ziemlich traurig ueber Katias verschwinden und wollten ihr in ihrer Ohnmacht eine Kuckuksuhr schenken.
Leider wollten sie keine Gelegenheit mir herbeschaffen, um in ihr Land zu fahren.

Ich fuhr also Marschrutka, Armenien ist schoener als ichs mir vorgestellt habe, zauberhaftes (Insider Katia) Wetter, ueppige Vegetation im Norden und am Ende ein rieeeesen Tal ueber das der Ararat maechtig wacht, wo Noah die Grenze Armenien-Tuerkei beaeugt wie Sauron. Der Berg ist riesig! Ich ging in Yerevan mal durch die Strassen, ich finde die Stadt wirklich geil, vor allem bei Nacht ists sehr angenehm und man kann echt super und billig essen gehen. Morgen werd ich mir vielleicht das Genozid-Museum anschauen, das nichts kostet, sodass selbst die Tuerken reinkommen koennen. Dieses Land ist voller dramatischer aber erhabener Geschichte. Ich fuehl mich gut hier.
Auch wenn ich noch sehr traurig bin, meine Oma aus Argentinien, Ceci, ist verstorben. Nunca me voy a olvidarte de ti, y de la ultima vez, cuando te vi, aunque fueron dos horas, hace un ano, pero que suerte tuve de verte esa vez. Que recibas tu paz, pues ya fuiste muy pacifica, como te tengo en mis recuerdos, y amable, muy amable con todos. Te quiero mucho.

Keine Angst vor Ergativgebieten

Gestern sind wir dann ins verschollene Pankisital gefahren, den Rest mit einem alten sowjetischen Truck durch die Pampa, wo der Fahrer es nicht verpasste bei einer Springquelle anzuhalten und seinen Vodka mit uns zu teilen. Eigentlich ist es hier ganz friedlich, es sieht aus wie in Bali, oder Sri Lanka, nur, dass die Dampfwolken nicht warm sind sondern eher kalt wie der chilenische Sueden. Wohl ein Tiefdruckgebiet. Im georgischen Passau an der grenze ueberschwemmung, die Azerbaijaner kennen nur oeliges kaspermeerwasser. Aber das Pankisital ist sehr unberuehrt, und gescheut vom rechtglaeubigen (orthodoxen) Georgier, aber wir waren die VIPs beim Sultan Boghashwili, bekannter tschetschenischer saenger im viertelerdkreis, pseudoeuropa, auch nur wenn die musik aus 3 akkorden bestand, aber die akkorde haben es in sich, sehr melancholisch und ernst Dm, Em, Dm Em, und irgendwann kommt Am. Fehlt also das grusinische Dur (2stufe durtonleiter bzw 4 stufe mollleiter)… Nach einem gruendlichen Musikinterview wo die Frauen es anders nicht verstanden als sich nicht helfen zu lassen und die ganze Umgebung dem Manne wie dem Gast hochst freudig zu gestalten, hatte ich noch etwas zeit um tschetschenische feldforschung zu betreiben… Ich fand angeblicherweise den Ergativ in 3 schritten raus, aber hat sich als falsch(genitiv) herausgestellt, anscheinend ist „ich liebe dich“ kein richtig transitiver satz, wie im georgischen, „ich esse das brot“ aber schon, da waer der verlorene ergativ zu finden gewesen im nachhineinigen nachschauen von wikipedia. Die Nacht war etwas anstrengend, zu viel gegessen, ein bankett, und das licht war an, ramadam, irgendwie hat aber nur die oma gebetet. Zum fruehstueck gabs den rest von gestern, fisch fleisch tomaten, chinkali, und halvar. Sultan ist der Sultan im Dorf, er zeigt uns die Dorftrottel und macht sich auch ueber andere lustig… Meine Melodica hat jetzt der Spross des Sultans, ich hoff, er weiss es noch, wie zu spielen, der kleine. insgesamt eine gute investition, ausserdem darf so grosse gastfreundschaft nicht unbelohnt bleiben (Wir sind ja immerhin nicht seine GUTEN freunde, den er manchmal auch die nase bricht; beim russ seiner grenze darf er sich nicht wieder blicken lassen, damit katias mutter nicht ihre meinung, alles uebel kaeme aus dem kaukasus, erst recht die tschetschenen, behaelt. Deshalb verlassen wir jetzt besser das Dorf. Es erwies sich als eine ziemliche Herausforderung, dem kalten Regen zu trotzen (vor allem Katia, vorzeigematrioschka) und autos anzuhalten, auch welche, die nicht wussten, was autostop bedeutet. So mussten wir lange in den letzten Kaeffern uns unterstellen, bis uns 8 Autos 100 km weit brachten. Und als wir nach dem Art House in Pona suchten, erwies es sich als eine Internetluege, vielleicht auch nicht, aber dorthin gelangt man nur mit gemieteten jeep, das koennen sich die dort ansaessigen Pseudoassiedlerdeutschenopfer sich sonstwohin schieben, das wir das bezahlen… Kunst sollte fuer jeden zugaenglich sein, epic fail. Nichtdestotrotz gelangte Katia zu ihren Gunsten zu einem Musikzentrum oder was weiss ich was das war, wo uns ein reichliches bankett mit 50 tellern erwartete und ein interview ueber kachetische musik ueber drei ecken gefuert wurde, der saenger wurde nach so vielen fragen nervoes. Wr bekamen eine Staette in Lagodechi, wo wir fruehstueck assen in der Nacht und dann ausgebrannt in die Federn fielen.

Ghvino gamighiao, der Wein soll sich mir geoeffnet haben

am naechsten Tag kam Katia an. Wir gingen in die Stadt und trafen Iraner, wurden eingeladen auf Tee und Nuesschen, wobei katia ihren naechstjahrigen Aufenthalt im Iran plante und sich informieren lies. Dann kam ein Freund vom Iraner, ein Linguist, der uns in seine wohnung einlud und uns Wortgleichungen zeigte, die beweisen sollten, dass seine Region aus dem Iran eine germanische Kolonie war, wie z.B: „Nesum“ (schatten) = nichtsonne.
Am naechsten Tag liessen wir das geschenkte Akkordeon bei klobigen aber gastfreundlichen Armeniern, die Hitler toll fanden weil sie als Arier bei ihm ganz oben auf der Liste standen! Wir machten uns trampend auf dem Weg nach Telavi, es brauchte ungefaehr 3 nette Fahrer um dort anzukommen. Dazwischen begutachteten wir die tollen Landschaften und badeten im Fluss, begnuegten uns in karvelischer sonnen-und antifaltencreme (Schlamm) und liessen uns von der Stroemung treiben. Erst dann wurden wir wieder aufgegabelt, assen Turtschchela, das georgische Snickers, Aus Traubendicksaft und nuessen ghergestellt, im Endeffeckt eine pornoese Konsistenz bildend. Wir kauften massig Obst ein, wie zum Beispiel zwei Kilo Brombeeren, Paprikas, Tomaten, griffen tief hinein an der strasse sitzend. Man sollte nicht mit Genuss in jedes paprikaaehnliche gemuese beissen, Katia hat schon den Asphalt mit Traenen gereinigt.
Schliesslich gabelten uns zwei musikliebende Georgier auf, wo es dann flitzeflotte schnelle Autoparty gab, mit Katia-Folklore und Mitpolyphonie. Wir waren so gut (Katia zieht die meisten Blicke an sich, ich zum glueck nur „Guterjunge“), dass sie uns zum Chinkali-Essen einluden, die georgischen Empanadas, die man erst trinken muss, innendrin Suppe! Trampen rentiert sich, aber manchmal hat man ein schlechtes Gewissen die gastfreundschaft auszunutzen, wie abends, als wir eine staedte suchten, Katia irgendwelche Kontakte anrief, ein grosser stiller dicker mann uns aufnahm (Seine geschaefte sind in Armenien, bei der frage, was er dort macht> Secret!) Mein perceptives Russisch wird immer besser, sodass ich Katias Ausrede “ u menja net dengi“ (ich hab kein geld) verstand wie auch die konversation: Wir wuerden in ein Hotel gesteckt werden fuer 30 Lari, eto dorogo, dorogo, teuer!
Dann aber, ganz ueberraschend: „firma priglashajet“ Die Firma laed uns ein. Katia: eto kak mafia, Das ist ja wie bei der mafia, aber wir bekamen ein zimmer im Hotel!
Am naechsten Tag  trafen wir einen Kollegen einer recht bekannten band in georgien, Zotne, schlagzeuger, der uns den schoensten Platz auf erden zeigte (Man sieht ueber das ganze Tal und ueber das ende der Westwindzone, dort wo sich die wolken ueber Kachetien am Kaukasus sammeln um Mordor, Azerbaidjan, das letzte Wasser zu rauben). Ausserdem zeigte er uns einen fetten Baum, der als 900 jahre alt gilt (In meinem lehrbuch georgisch sagen die 300) und dies auch 5 mal wiederholte, der baum ist 900 jahre alt und hat arg viel kaukasisches blut gesehen, oh epos, zeitigkeit, quo vadis!
er nahm uns mit mit seinen anderen 4 kumpanen in richtung „WineFactory“. Katia hatte frueh rausgefunden dass die mitglieder der band etwas selbstverliebt seien und angaben… wir badeten in einem indischen fluss, am Ganges also, die Gegend aussehend wie Sri lanka, wo Zotne auf Katias Frage ob er Homosexuelle mag, mit nein antwortete, sowie Frauen nicht mochte die mit Frauen was hatten… Dies erwies sich im spaeteren Verlauf als kontradiktorisch.
Nun ja, bei seinem Vater viel wein getrunken, hier ist es wunderbar, bester Wein, schmeckt wie Federweisser, obwohl ein jahr alt… und Trauben en masse natuerlich. Schliesslich gingen wir einen schritt weiter in die Vergangenheit : Zum Anwesen Zotnes Grosseltern. Wir verbrachten eine aeusserst angenehme kachetische Nacht mit Musik, Bebikueken, Bebikatzis, und gelungenes Essen fuer alle, auch fuer Katia, es war alles gesund und vegetarisch… Zotne hat meine Melodica kaputt gemacht, schlagzeuger sollen iwie keine feinmotorik besitzen, aber beim richten widerlegte er die vorurteile, danke sehr! So, nun wurden wir vom Dorf nach Telavi, Hauptstadt Kachetiens, wiederaufgenommen und am Platz des Koenigs Erekles ausgeworfen. Bald gehts ins Pankisital, zu den Tschetschenen also, alle Georgier fuerchten sich davor, aber wir sind ja musiker und hoffentlich nette Gaeste. Bis dann, mit Vodka aufzuwachen gibt wirklich Kraft!
Euer Lukas

Judenmekka an sakartvelos megobreba?

Fuck. Es ist wieder passiert. Meine Kamera ist weg. All die schoenen fotos von batumi. Ok, letzes jahr waren noch mehr drin und die von istanbul hab ich ein bisschen raufgeladen, aber es schmerzt und schmerzt. Entweder in der Marschrutka liegengelassen von Batumi – Zugdidi oder geklaut worden, beim schnellen hervorheben des gepaecks aus meiner Hosentasche und ich denke letzteres, da ich mich eigentlich immer und auch dort umgeschaut habe. Das bloede ist hier in Sakartvelo sind die Kameras recht teuer, meine koennte man fuer das dreifache (ok, knick im display, fuer das doppelte verkaufen)! Verdammt! So musste ich leider Gottes nach Svaneti ohne Kamera.  Ich versuchte mein Glueck. Da traf ich einen Israeli, Ori (2 auf georgisch) in der Marschrutka, und das ist kein Zufall, den nach Swaneti ziehts irgendwie alle aus Israels hin (Katia: „da wimmelt es von davidsternigen Mitbuergern“ in der SMS). Irgendwie stimmte das auch so, Ori sprach in Swanetien jeden erstmal auf Iwrit an, und zu 98 prozent bekam er ne antwort. man koennte israel hierher verfrachten, die swanurier sind friedlicher als die palestinenser)

Die Reise war traumhaft, Fluesse, die von sich selbst (nicht wie in Polynesien, wo man sonne und weissen sand braucht) tuerkis leuchten, wegen des grauweisen schlammes glaub ich im wasser. Bilder wie aus einem sowjetischen Kinderbuch, Kraft durch Freude im Kaukasus! Die Vegetation  hat sie naemlich, dznala, Kraft, von dem das Verb koennen abgeleitet ist: she-m-i-DZLI-a „in=mir-selbst-kraft-ist“ Kuehe „dzrocha“ passing the way, soviel staub wie nicht im ganzen jahr der arzt erlaubt eingeatmet. Oder man hat die Wahl zu Schlamm, aber dann gehts ja nicht weiter.. 4 Stunden an Engpaessen vorbei, die Berge wie die alpen, nur etwas rougher, wilder, und hoeher weil zusammengepferchter…. Alles ist im Bau, es weht optimistische Staubbaggerluft! Aber man kanns auch uebertreiben, manch Laster ist schon in den unmengen von Teer versunken. Was mich wundert ist immer wieder ein spezifischer Fruchtgeruch, obwohls hier nur, ausser den fruchtcharakterumstrittenen Tomaten, nur Melonen zu kaufen gibt.

So, angekommen, neues Hostel, Nest hostel, im Bau, gehoert ihrem Grossvater und Nino (So das Maedel) will daraus was ganz grosses machen. Ihre Familie ejektiviert die ganze Zeit was das Zeug haelt (In Batumi schienen sie mir kehlkoepfig fauler zu sein), vielleicht ist das ja auch nur ne uebetriebene Touristenattraktion, wer weiss. Auch svanisch kann die Mutter, Sie meint aus Svanisch sei Georgisch entstanden, ich gebe ihr recht, dass es archaisch ist, aber aus KARTVELISCH ist Svanisch als erstes aABGEBROCHEN, danach erst Mingrelisch und Georgisch.

Hier schaut es aus wie in Bruchtal von Herr der Ringe, und prompt lerne ich Gandalf kennen. Ein alter baertiger Jude mit Baskenmuetze und Anwalt in US&A, Zigarre rauchend, ein gemuetliches Bild von sich gebend. Kam nur nach Georgien, um den Eltern von Giorgi zu erzaehlen welch guter Junge er sei, nach dessen Besuch in Amerika. Und er erriet Ori beim Ersten Mal als Israeli, ich sage, magischer Gandalf.

Als ich Eigennamen aus meinem georgischen Buch hervorholte, erinnerte mich die Sache sehr an das alte Sovjetbuch von ungarisch, dem Ratsherr (tanaacsos uur) und das gnaedige Fraeulein. Sie machten darueber lustig als ich Msia erwaehnte, und bei Givi und Gurami brachen sie ab: diese Namen seien aus der Zeit, als Georgien noch zu Afrika gehoerte und keine Grenze mit Russland hatte, Meer dazwischen und kein Kaukasus und so. Blede Hammels, aber ich hatte meinen Spass!

Am naechsten Tag gingen wir zum Gletscher Chaaladi oder so aehnlich. Sechs stunden unterwegs! Aber es war traumhaft, der Berg und – ich denke ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Gletscher richtig realisiert, ein wahrer Organismus mit herabbroeckelnden Steinen und schreienden Touristen, die Evolution hat sie eben gewappnet gegen den Klimawandel durch Fotoblitze – Wir lernten einen Briten kennen, also  Ori und ich, der zehn Jahre lang in Island gelebt hat und meinte dass Bjoerk nicht gut ausschaut sondern funny; und zehn Jahre in Prag, wo er sich in ein 15 Jaeriges Maedchen (seine Musikschuelerin) verliebt hatte und von da an das weite gesucht hatte, in den Scheetiefen von Ushguli, das hoechste Dorf ind Moechtegerneuropa, also Georgien, er als 56 jaehriger, und Angst habend vor dem Vater des Maedchens. Er redete wie ein Wasserfall und gab sehr an mit seiner Lehrkompetenz!

Ok, kaputt und fertig zuhause angekommen, Fuesse tun weh, aber es hat sich gelohnt! Svanetien ist die Schweiz der Sowjets.
Ich hatte vor, am naechsten Tag nach Ushguli zu fahren aber njet marschrutki, war mir eh zu riskant von Adischi oder so dann noch rauszukommen, „Such die Hoelle“ auf georgisch. Deshalb hab ich mich ans Trampen mal gewagt, es kam einer, aber nach 2 Kiliometer wurde er Opfer der halbfertigen Strasse . Die riesige Fraeskante die die Spuren trennte splatete das Gummi des Reifens hin, Stau in der einzigen Strasse Svanetiens. Es ist hart zu sagen, dass ich Glueck hatte, dass ich nur Mitfahrer war, da mich die Sorgen des Werdegangs des Autos mich nicht interessieren sollten. Aber ich musste ein Auto finden, das mich weiterbrachte, so fragete ich entlang des Staus ob jemand noch weiter, nach Sugdidi fuhr. Schliesslich waren es 3 Georgier, die mich nicht nur nach Sugdidi fuhren, sondern uebreraschenderweise auch nach Tbilisi, 5 Stunden mehr, komisch, sie hatten Sugdidi gesagt! Und Ohh!! Georgische Megobreba, hab noch nie so was nettes erlebt. Hab aber dafuer 10 Sunden am Stueck nur georgisch gesprochen, wenn auch nur die einfachen Saetze aber hey, es geht! Sie luden mich zum Mittag essen ein (Ich spendete dabei mein Essen der Runde) dann zum Eis essen, und letzlich zum abschliessenden Bankett ins Restaurant, mit Vorspeise und Schweineschaschlik! Und das alles in schnellstem Weg nach Tbilisi, sodass ich wieder einen Tag voll gewann! God bless them! Fuer Magen und fuer Sprachzentrum ein gelungener Tag, wenn auch nur im Auto sitzend, es war koestlich und die Typen, so rauh sie doch aussahen, hatten alle einen weichen Kern wie man so schoen sagt und behandelten mich wie ein Kind (wie gesagt, eis essen und Co).
An alle Leser, lernt Minoritaetssprachen, dann werdet ihr in dem jeweiligen Land bemuttert, weil keiner ausser ein noch im Spracherwerb stehenden KINDES Schwierigkeiten im Ausdruck hat (Wer lernt schon Georgisch).
Das happy end, sie brachten mich vor die Tuer des Hostels, voila, Katia, Ori und Nino, die alle mir das empfohlen hatten, lagen richtig, hat ne super atmosphaere mit wendeltreppe in front of und Chacha (60 prozentischer Grappasuff)-party in the price included, featuring Haengematte, Feigenbaume, Traubenbaeume und Babykatzi. Ausserdem erfuhr ich dass one type of traveller ein linguist ist, oje.

Jetzt warte ich noch auf die vielbesagte und -gewanderte Qat’ia Qidzelidze, damit die Kunst beginnt!

Ghame mschwidobisa tkvens!