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Von Agadir zu einer Stadt in den Wolken.

Oktober 2, 2011

Von Essaouira gehts danach nach Agadir. Mir wurde etwas schlecht bei der Busreise, vielleicht haben die herumschwirrenden Wespen in den gekauften Nougat ihre Eier gelegt. Aber wir kamen heil an.
Agadir ist eine herrliche Stadt für den, der etwas Billiges mag. Essaouira ist ja kein Geheimtipp mehr, und die Touristenmetropole Agadir ist nicht mehr das was sie einst war (keine Strassenkarte gefunden). Also blieben wir 2 Naechte in einem billigen Hotel, genossen den Nebel, der sich immer weiter um uns bannte, bis man nichts mehr sehen konnte (aber geregnet hats nicht, immerhin sind die Tropfen nicht auf den Boden gefallen). Das Wasser ist relativ warm fuer den kanarischen Strom. Der Asphalt broeckelt vor sich hin und zum Essen gabats Goaßkepf aber hamma nimma gschafft, haben die lebenden nur begutachtet. Aber Schafkopf wurd gespielt. Eine Horde marokkanischer Kinder wollten die Sophie abschleppen, indem sie sich für 16 ausgaben. Facebooknamen wurden getauscht (auf dem Tshirt geschrieben und gut wars fuer sie.) Wir waren zum ersten Mal im Leben im Pizza Hut, aber im Gegensatz zur Sophie war ich nie am Oktoberfest. Hat uns aber nicht so überzeugt, aber die Kinderrätsel haben wir wenigstens ausgefüllt. Die Polen, die wir getroffen haben, gehen nur in Mc Donalds, weils da keine verschleierten Frauen gibt, das verdirbt den Appetit. Aber sonst waren sie auch ganz nett. Beinahe wäre ich unters Surfbrett geraten, aber die Welle hat mich verteidigt. Des Weiteren sind wir im Studium angelangt (Gwelologie; von Gweli= Schlange)
Wundert mich, wenn wir nicht als Schlangenmeister nach Hause kommen, nur digital, ich erschrecke die Sophie immer mit dem Ausruf „Gweli“ auf der Strasse, damit sie nach unten blickt.

Nach langem Suchen wie man nach Sidi Ifni kommt, eine alte spanische Enklave am Atlantik, das unsere doofe Reisebuchautorin vorgeschlagen hat (wahrscheinlich hat sie sich verliebt und sie wurde privat dorthin begleitet) haben wir es endlich geschafft eine Verbindung zu bekommen. Dort sitzen schon sahelische Gestalten, die Strasse soll irgendwie auch noch bis nach Burkina Faso und weiter gehen. Irgendwann will ich von Marokko aus ne Afrikarundreise machen. Wir waren die einzigen Touristen und stiegen als einzige in Tiznit aus, einem Kaff, wo wir billig übernachteten. Dort fing uns auf der Strasse ein alter Mann auf und erzählte von seinen Verwandten aus England, bis er erkannte, dass wir keine Engländer waren. Er wollte dass wir unbedingt zu seinem Shop kamen, wir genervt, morgen würden wir gehen. Und das hat er sich vorgenommen, er war vor der Hoteltür am nächsten Morgen, vielleicht auch die ganze Nacht. Zum Glück konnten wir ihn abwimmeln. Und dann stiegen wir in ein Taxi nach Sidi Ifni, wo ich vorne mit der Sophie und Taxifahrer sass, beim schalten musste ich auf sophies schoss rutschen. Die Polizei fands ok.

Sidi Ifni ist wirklich das, was wir gewollt haben, nach der ganzen Tuckerei. Es liegt auf einer vom Nebel umgebenden Klippe, nur für die Stadt erfunden, unten ein Strand, und irgendwo dahinter ist das Nichts. Wie ein Fantasyort, für dem man nicht die Nebengegenden erfunden hat, dahinter gehts einfach runter, und das graue meer kann man vom grauen himmel nicht trennen. der Strand löst sich am Ende ebenfalls im Nichts auf. Ein schönes billiges Hotel am Strand und Leute die friedlich sind, und einen nicht ständig anquatschen oder anmachen. Für die Sophie wurden schon 3000 Kamele vorgeschlagen.
Das Geld kommt irgendwie überallher nicht nur aus Marokko, weil da die Menschen sich dem kiffen hingeben, aber das ist nur eine marokkanische Meinung, der diesjährige König, der mehrmals in jeder kleinen Saftbar aufgehängt ist, hats wohl etwas gelockert.

Angeleyn 2 ist schon fertigvorgelesen. Glorreiches Ende. Jetzt lese ich Akup (Arbeiten Kölner UniversalProjekt) und lerne Finnisch, um den Kurs zu überspringen, hoffentlich schaff ichs noch!
Vermisse euch, aber nicht euer Wetter.

Lukas

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2 Kommentare
  1. PAPI permalink

    Du darfst auch ruhig unser Wetter vermissen, denn es ist das der alten Weiber. Ich mach dem Ganzen alle Ehre und geh regelmäßig mit diesen in den Bäädahof zum essen. Da sitz ich dann umgeben vom ca. 400 Jahren Welterfahrung an einem Tisch und wundere mich, dass es an vegetarischer Kost immer nur ein Stück Apfelstrudel gibt für 2,60 wogegen die Riesenschnitzel nur a fuffzgal mehr kosten.
    SOWAS solltest du eher nicht vermissen.

    Dass du noch nie am Oktoberfest warst, ist heutzutage auch keine Schande sondern hat eher so was trendsetterisches wie z.B ein paar Monate im Facebook gewesen zu sein und dann den Mut gehabt zu haben sich ohne vorherige Warnung abgemeldet zu haben, trotz der mehrmaligen Warnung, dieser oder jene würden dich fürchterlich vermissen.
    Ich vermisse auch fürchterlich ohne Facebook, da brauch ich den Zuckerberg nicht dazu.

    Mit Verlaub und nix gega az Zofa,l ich finde es ein bisschen übertrieben 3000 Kamele für sie in den Sand zu setzen. Vielleicht ist aber der gemeine Mauretane von Haus aus ein übertreibender oder die Lockerheit des diesjährigen Königs ist ihnen zu sehr zu Kopf gestiegen.

    Bevor du eine Afrikarundreise startest( wusste gar nicht, dass Afrika rund ist) wird erst mal ein Jahr in Faaa papäätisch studiert. In Afrika haben sie auch kein besseres Wetter und an Gweli gibts aaf Moorea a ned (A Hinanoweizn scho).

    Bitte:
    Ich bräuchte unbedingt „el paraiso en la otra esquina“, weil ich am 16. zu Los Jaivas nach Berlin eingeladen bin, wo auch der Vargas Llosa vorlesen tut. Vielleicht unterschreibt mir der letztjährige Nobelpreisträger ja unser Buch…..

    So und jetzt reist schön weiter..

    Allah akkbar

    • ja, polynesistik am besten, des warat scho was….
      Ich schau mal was ich noch alles zusammenklauben kann, vor allem die geschenkte mano ezoh karte, die ich etz der sophal geb, weil der marcel kei zeit hat (bzw den kameln stattdessen)
      Du musst für mich auch a kleine Aufgabe erledigen falls wir in die Wüste fahren und es da kein Internet gibt!
      Der Maure übertreibt fei gerne… der sacht, wenn die Welt ein Pfau wär,. dann wär marokko sein schweif!
      Schad um an vegetarismus übrigens:D den ich hier nicht führe, hamma heid a fischplattn gessn!

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