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Judenmekka an sakartvelos megobreba?

August 21, 2011

Fuck. Es ist wieder passiert. Meine Kamera ist weg. All die schoenen fotos von batumi. Ok, letzes jahr waren noch mehr drin und die von istanbul hab ich ein bisschen raufgeladen, aber es schmerzt und schmerzt. Entweder in der Marschrutka liegengelassen von Batumi – Zugdidi oder geklaut worden, beim schnellen hervorheben des gepaecks aus meiner Hosentasche und ich denke letzteres, da ich mich eigentlich immer und auch dort umgeschaut habe. Das bloede ist hier in Sakartvelo sind die Kameras recht teuer, meine koennte man fuer das dreifache (ok, knick im display, fuer das doppelte verkaufen)! Verdammt! So musste ich leider Gottes nach Svaneti ohne Kamera.  Ich versuchte mein Glueck. Da traf ich einen Israeli, Ori (2 auf georgisch) in der Marschrutka, und das ist kein Zufall, den nach Swaneti ziehts irgendwie alle aus Israels hin (Katia: „da wimmelt es von davidsternigen Mitbuergern“ in der SMS). Irgendwie stimmte das auch so, Ori sprach in Swanetien jeden erstmal auf Iwrit an, und zu 98 prozent bekam er ne antwort. man koennte israel hierher verfrachten, die swanurier sind friedlicher als die palestinenser)

Die Reise war traumhaft, Fluesse, die von sich selbst (nicht wie in Polynesien, wo man sonne und weissen sand braucht) tuerkis leuchten, wegen des grauweisen schlammes glaub ich im wasser. Bilder wie aus einem sowjetischen Kinderbuch, Kraft durch Freude im Kaukasus! Die Vegetation  hat sie naemlich, dznala, Kraft, von dem das Verb koennen abgeleitet ist: she-m-i-DZLI-a „in=mir-selbst-kraft-ist“ Kuehe „dzrocha“ passing the way, soviel staub wie nicht im ganzen jahr der arzt erlaubt eingeatmet. Oder man hat die Wahl zu Schlamm, aber dann gehts ja nicht weiter.. 4 Stunden an Engpaessen vorbei, die Berge wie die alpen, nur etwas rougher, wilder, und hoeher weil zusammengepferchter…. Alles ist im Bau, es weht optimistische Staubbaggerluft! Aber man kanns auch uebertreiben, manch Laster ist schon in den unmengen von Teer versunken. Was mich wundert ist immer wieder ein spezifischer Fruchtgeruch, obwohls hier nur, ausser den fruchtcharakterumstrittenen Tomaten, nur Melonen zu kaufen gibt.

So, angekommen, neues Hostel, Nest hostel, im Bau, gehoert ihrem Grossvater und Nino (So das Maedel) will daraus was ganz grosses machen. Ihre Familie ejektiviert die ganze Zeit was das Zeug haelt (In Batumi schienen sie mir kehlkoepfig fauler zu sein), vielleicht ist das ja auch nur ne uebetriebene Touristenattraktion, wer weiss. Auch svanisch kann die Mutter, Sie meint aus Svanisch sei Georgisch entstanden, ich gebe ihr recht, dass es archaisch ist, aber aus KARTVELISCH ist Svanisch als erstes aABGEBROCHEN, danach erst Mingrelisch und Georgisch.

Hier schaut es aus wie in Bruchtal von Herr der Ringe, und prompt lerne ich Gandalf kennen. Ein alter baertiger Jude mit Baskenmuetze und Anwalt in US&A, Zigarre rauchend, ein gemuetliches Bild von sich gebend. Kam nur nach Georgien, um den Eltern von Giorgi zu erzaehlen welch guter Junge er sei, nach dessen Besuch in Amerika. Und er erriet Ori beim Ersten Mal als Israeli, ich sage, magischer Gandalf.

Als ich Eigennamen aus meinem georgischen Buch hervorholte, erinnerte mich die Sache sehr an das alte Sovjetbuch von ungarisch, dem Ratsherr (tanaacsos uur) und das gnaedige Fraeulein. Sie machten darueber lustig als ich Msia erwaehnte, und bei Givi und Gurami brachen sie ab: diese Namen seien aus der Zeit, als Georgien noch zu Afrika gehoerte und keine Grenze mit Russland hatte, Meer dazwischen und kein Kaukasus und so. Blede Hammels, aber ich hatte meinen Spass!

Am naechsten Tag gingen wir zum Gletscher Chaaladi oder so aehnlich. Sechs stunden unterwegs! Aber es war traumhaft, der Berg und – ich denke ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Gletscher richtig realisiert, ein wahrer Organismus mit herabbroeckelnden Steinen und schreienden Touristen, die Evolution hat sie eben gewappnet gegen den Klimawandel durch Fotoblitze – Wir lernten einen Briten kennen, also  Ori und ich, der zehn Jahre lang in Island gelebt hat und meinte dass Bjoerk nicht gut ausschaut sondern funny; und zehn Jahre in Prag, wo er sich in ein 15 Jaeriges Maedchen (seine Musikschuelerin) verliebt hatte und von da an das weite gesucht hatte, in den Scheetiefen von Ushguli, das hoechste Dorf ind Moechtegerneuropa, also Georgien, er als 56 jaehriger, und Angst habend vor dem Vater des Maedchens. Er redete wie ein Wasserfall und gab sehr an mit seiner Lehrkompetenz!

Ok, kaputt und fertig zuhause angekommen, Fuesse tun weh, aber es hat sich gelohnt! Svanetien ist die Schweiz der Sowjets.
Ich hatte vor, am naechsten Tag nach Ushguli zu fahren aber njet marschrutki, war mir eh zu riskant von Adischi oder so dann noch rauszukommen, „Such die Hoelle“ auf georgisch. Deshalb hab ich mich ans Trampen mal gewagt, es kam einer, aber nach 2 Kiliometer wurde er Opfer der halbfertigen Strasse . Die riesige Fraeskante die die Spuren trennte splatete das Gummi des Reifens hin, Stau in der einzigen Strasse Svanetiens. Es ist hart zu sagen, dass ich Glueck hatte, dass ich nur Mitfahrer war, da mich die Sorgen des Werdegangs des Autos mich nicht interessieren sollten. Aber ich musste ein Auto finden, das mich weiterbrachte, so fragete ich entlang des Staus ob jemand noch weiter, nach Sugdidi fuhr. Schliesslich waren es 3 Georgier, die mich nicht nur nach Sugdidi fuhren, sondern uebreraschenderweise auch nach Tbilisi, 5 Stunden mehr, komisch, sie hatten Sugdidi gesagt! Und Ohh!! Georgische Megobreba, hab noch nie so was nettes erlebt. Hab aber dafuer 10 Sunden am Stueck nur georgisch gesprochen, wenn auch nur die einfachen Saetze aber hey, es geht! Sie luden mich zum Mittag essen ein (Ich spendete dabei mein Essen der Runde) dann zum Eis essen, und letzlich zum abschliessenden Bankett ins Restaurant, mit Vorspeise und Schweineschaschlik! Und das alles in schnellstem Weg nach Tbilisi, sodass ich wieder einen Tag voll gewann! God bless them! Fuer Magen und fuer Sprachzentrum ein gelungener Tag, wenn auch nur im Auto sitzend, es war koestlich und die Typen, so rauh sie doch aussahen, hatten alle einen weichen Kern wie man so schoen sagt und behandelten mich wie ein Kind (wie gesagt, eis essen und Co).
An alle Leser, lernt Minoritaetssprachen, dann werdet ihr in dem jeweiligen Land bemuttert, weil keiner ausser ein noch im Spracherwerb stehenden KINDES Schwierigkeiten im Ausdruck hat (Wer lernt schon Georgisch).
Das happy end, sie brachten mich vor die Tuer des Hostels, voila, Katia, Ori und Nino, die alle mir das empfohlen hatten, lagen richtig, hat ne super atmosphaere mit wendeltreppe in front of und Chacha (60 prozentischer Grappasuff)-party in the price included, featuring Haengematte, Feigenbaume, Traubenbaeume und Babykatzi. Ausserdem erfuhr ich dass one type of traveller ein linguist ist, oje.

Jetzt warte ich noch auf die vielbesagte und -gewanderte Qat’ia Qidzelidze, damit die Kunst beginnt!

Ghame mschwidobisa tkvens!

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2 Kommentare
  1. manso61 permalink

    Das ist ja schön… Da weiss ich sofort wieder ein Weihnachts/Geurtstagsgeschenk für dich. Vielen Dank, dass du mir es so leicht machst.
    Mit den Fotos, na ja …. die hat man sowieso eher im Kopf und die können einem nicht gestohlen werden….anderen können diese gestohlen bleiben.
    Langsam schaffst du es, dass deinen Blog keiner mehr versteht und nur die eingeweihtesten Verschwörer etwas damit anfangen können.
    Warum schreibst du nicht gleich auf Georgischsvanetischboskisch?
    Nicht zu viel Pseudograppa saufen. Davon wird man blind
    Ah ja und schick mal ein paar Fotos von GeorgiAlpen
    …uuupss ich vergass …die Kamera

    Sauna doch nicht angeworfen, dafür ziemlich was gepflanzt für den Sommer.
    Bin ja mal gespannt wer das alles essen soll….

    Chaoooo

    PAPI

  2. ich bin keine antisemitin. das kommt leider so rueber hier. und nach adishi waerst du besser eh nicht gefahren, da kuehe diabolosuplebis und meine hood etc!

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