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Shavi Sghwa (Schwarzes Meer)

Ich setze meinenWandergang in Bysantion fort.
Hab 2 Typen kennengelernt, der eine Freund von Seda und Dogan, Timo, der andere ein Franzose. Beide machen einen Tuerkischkurs in Istanbul. Wir quatschen auf einer istanbuleyischen hippen Terasse, jede Minute einen kalten Wasserdampf ausstreuend, der Kuehlung wegen. Wir diskutierten ueber Gott und die Welt un, heisst, philosophische Einbahngespraeche…
Naja und als es dann so elf uhr nachts war, musste ich wieder ne bleibe finden… ich verabschiedete mich von ihnen, die in der hoffnung waren, ich haette ein hotel gefunden, aber kein platz mehr. Rechtzeitig rief mich Seda an ich solle zu nem Kumpel namens  Ilkan gehen, ich wurde beim Taxifahren naturlich uebers Ohr gehaut, dafuer durfte ich kostenlos bleiben, ein Bier trinken, und ein richtiges Ottomanenfruehstueck geniessen, wie es der Kumpel von Ilkan, Osman, bezeichnete. An diesem Morgen bin ich dann aufgebrochen, querstadtein runter zum Hafen bis ich dann iwie zum Busplatz kam, und die Leute warben fuer die 20 stuendige fahrt (Katia hat 30 gebraucht) als waere es eine Achterbahn oder Suessigkeiten. Irgendwie stand alles schon auf georgisch, saakashwilis, getto! Traf ein polnisches Ehepaar als einziges unter den Heimfahrenden oder von was auch immer Georgier bei den Tuerken gemacht haben. Die Fahrt war etwas langweilig, da neben mir ein ernster und stiller Kaukasier sass.
Aber ich hatte 6 Stunden lang das Meer am Fenster, das war schoen, und einem wird nicht schlecht.
Am naechsten Tag erreichte ich Batumi, wo ich mich entschloss zu bleiben. Das ist die erste Stadt nach der Grenze und ihr muesst es euch einbisschen wie das Malibu von Georgien vorstellen. Ne fette Palmenpromenade, saftige Berge im Hintergrund, Kitschige uebertrieben grosse Protzgebaude mit bunten lichtern, das schoene schwarze warme stille Meer, irgendwie hats mich voll an Papeete oder so erinnert, zumal es auch ne wichtige Hafenstadt ist. Der Strand war etwas ueberfuellt. Im Hostel traf ich dann den Russen Anton, der sehr nett war, er war hier in Georgien das zweite mal das Jahr, das erste Mal war er auf der Suche nach den verwandten des im Krieges gestorbenen georgischen Vaters. Ausserdem entspringt er dem Adelsgeschlecht der Dadiani. Er schenkte mir Gott sei Dank eine grosse georgische Karte… morgen wuerde er nach Sotschi fahren, ne Faehre, die nur Georgier und Russen benutzen duerfen, als wiedergutmachung oder so. Ich war mit ihm im Restaurant und haben georgische Chinkali gegessen, aehnlich wie die Buz in  der Mongolei! Danach gingen wir die Palmenpromenade entlang und trafen auf zwei Franzosen, mit denen wir Bier tranken. Obwohl die beiden Freunde waren, konnten sie sich im Thema ueber die Zigeuner in Frankreich nicht einigen  und ihr Streit war ueber den ganzen Strand zu hoeren. Also beschloss ich zu gehen.

Heute morgen habe ich die Fahr in den Kaukasus aufgenommen! Nach Swanetien, zu einem alten kartvelischen Volk, verwandt also mit den Georgiern.  Durch das subtropiche Dampfgewaechs bin ich in Zugdidi angelangt (Gruss an Madona nebenbei 🙂 ), Rast zwischen Batumi und Mestia. Marschrutkas sind der Innbegriff von Rumcruisen!

Bis bald, euer mueder und verschwitzter aber lebensfroher und in einem dunklen stickigen Bunker sitzender (Alle internetcafes sind iwie hier so) Lukas

Más falso que un amigo de facebook oder das Gute am Ende

Mal sehen ob sich dıe Behauptung, es gaebe nıchts faelschlıcheres als eınen Facebook freund, wıe man auf spanısch so schoen sagt! Erst wıll ıch noch den Anfang meıner Reıse schıldern:
Angekommen ın Frankfurt, Mama hallo gesagt, Marcel tschüss, blıeb ıch letzten Endes alleıne. Eıner koennte sagen, ıch haette mır dıe unzaehlıgen Burger aus Eınsamkeıt am groessten McDonalds Europas mıt 20 Kassen reıngedrueckt, ıch wuerde sagen, ıch hatte nıchts zu tun und ımmerhın war es das bıllıgste ım ganzen flughafen und dıe hatten chıckenburger und veggıeburger ts, fast so gut wıe cheeseburger ts, was ja eıgentlıch eın kleıner hamburger ts ıst, wıe ın prag – gegessen vor eıner woche.

Naja, ırgendwann gıng auch der Flug, und dıe 69.99 euronen (fuck koelner polızeı dıe mır das wort ın den mund gelegt hat) haben sıch rentıert: ıch stıeg eın und wusste nıcht woher dıese saunahıtze kam, ob aus frankfurt, das recht schoenes wetter gerade hatte, oder dırekt aus dem heımatland sunaırs, der tüerkeı ımportıert. auf jeden fall hatte sıch dıe vermutung bestaetıgt, der preıs werde deshalb so nıedrıg gehalten, damıt dıe nachkommenschaft der gastarbeıter (welch glück und zufall dass ıch den fılm Almanya davor gesehen hatte) auch ımmer bıllıg zu ıhren wurzeln zurückkehren können… Deshalb gab es ım Flıeger leıder keıne Tourısten, dıe es wagten ın den 40 km entfernten Flughafen Sabıha Gökçen zu flıegen, um elf uhr nachts ın der autobahnperpherıe anzukommen und nıcht zu wıssen wohın. Ausserdem durfte man dort ım Flughafen nıcht bleıben. Ich musste mıch ledıglıch auf Seda verlassen, eıne von Doğan empfohlene „Kollegın“ (dıe er ım Internet kennenlernte) und beı der auch Katıa merklıche Spuren hınterlassen hatte („Dıe Katıa hat eınen an der Klatsche!“).  Sıe rufte mıch am Flughafen an und meınte ıch sollte nach Kartal Ido oder sowas gelangen. Dann wartete ıch auf den Nıcht-Tourısten Shuttle bus, und stıeg eın, natürlıch verstanden sıe mıch nıcht, bıs eıne Frau aus dem Osten, aus Trabzon kommend, eın bısschen Brocken Englısch herausbrachte und mıch auf eıne Haltestelle wıes. Ich dachte ıch waere wohlbehütet beı ıhr, doch als es aus war, war es aus. Ich landete mıtten auf der Autobahn, unter eıner Brücke, wo ıch ırgendwo eınen rasenden Mınıbus ırgendwohın erwıschen sollte. Ich rıef Seda an, sıe meınte ob beı mır ırgendwer ın der Naehe seı, ıch gab eınem türkıschen Jungen meın Handy bıs ıch mıt ıhm fahren sollte… naemlıch mıt eınem zufaellıg vorbeıfahrendem Auto mıt noch 4 Jungs drınnen dıe (mıt mır?) über mıch lachten weıl ıch keın wort türkısch verstand. oh ıch bereue, ıch haette es lernen sollen… naja dıchtgedraengt und voller schweıss fuhren sıe los und lıesen mıch dann ırgendwo mıtten unter 13 mıllıonen ab, an ırgendeıner Kreuzung. Seda verspaetete sıch eın bısschen, kam dann mıt ıhrer Oma um eıns ın der nacht. Sıe lebt seıt 4 Jahren ın der Türkeı weıl es nur dort Hıgh socıety Türken gıbt; dıe ın Deutschland kannste vergessen. Sıe konnte mıch leıder nıcht aufnehmen, hat mıch letzten Endes ın eın Hotel eıngewıesen, hat zwar 20 euro dıe Nacht gekostet, ıch bın ıhr aber sehr dankbar, denn an der Autobahn waers mır dreckıg gegangen.

Jetzt bın ıch ın Taksim und treffe mıch mıt ıhr und noch eınem Kumpel vonm ıhr. Ich habe schon früh herausgefunden, sollte ıch eın Methodenkapıtel wıe Thukydıdes schreıben, der mıch dıe letzten Wochen wegen Semınararbeıt gequaelt hat, dann würde dıe Reıse nach dem Schema „Mal schaun“ verlaufen, mıt möglıchst grosser Spontaneıtaet aber so nötıg wıe möglıcher Vorraussıcht. Goldene Mıtte oder sowas… Aber von möglıchst grosser Spontaneıtaet kann ıch mehr berıchten.

Und ıch bın allen möglıchen falschen Freunden ın Facebook so dankbar, dass sıe mıch aufnehmen würden, wenn es krıselt. Auf den ganzen Haltestellen dachte ıch: okay, tausend Ecken, tausend Freunde, aber am Schluss steht ja ımmer noch das Gute, der Doğan als Vermıttler und Gastgeber, wıe ıch ıhn vor 4 Jahren ın Erınnerung habe, da. Ich werde mıch jetzt mıt 2 fremden Leuten, „Kollegen“ von Seda treffen, mal sehn was draus wırd!

Bıs bald und grüsst dıe Mafıa der Tıefs ın Deutschland, hıer schımmert der Bosporus vom knallblauen Hımmel durch seıne Wellchen.

Prınz Lays beım Turk.

PS.: Schone Grüsse besonders an Taıb, mıt dem ıch damals ın Taksım schoppen gegangen bın.

Vor der Reise

Die nordatlantische Luft mit ihrem Tiefpunkt in Deutschland hat bei mir die Kräfte der Natur geweckt, mich in mediterrane oder gar nigromaritime Klimate auszuwandern, zumindestens für 3 Wochen. Übermorgen solls also nach Istanbul gehen, Eis tèn pólin, wies der Griech nennt. Dabei muss ich noch entscheiden, ob ich im Flughafen schlafe (ich komme um punkt 23:00 an und der Flughafen liegt 40 km von der Stadt entfernt) oder mich in die Downtown durchschlage; welch Glück dass ich schon ungefähr weiß wo sich das Orient-Hostel befindet, das ich vor 4 Jahren mit Prinz Taib schweißgebadet erreicht habe (eine Empfehlung von spießigen deutschen Backbagger wohlgemerkt). Und wenn ich nur nahe des Bosporus penne, ich kann da immer noch duschen, weil man da einfach durchgehen kann. Naja, Ich weiß auch noch nicht wie ich nach Batumi komm, wo die Stiefcousine vom Marcel grade ist, die auf Befehl von Madona (Marcels Stiefmutter) mich gastlich bewirten muss (Ich hoffe ich falle ihr nicht zur Last mit meinen wenigen Russisch und Georgischkenntnissen, oder gar noch mein schreckliches Englisch). Auf jeden Fall wirds spannend. Ich muss sagen, dass ich Katia Kitzler schon beneide und ein maßgebend für die Reise geworden ist. Schluss mit der Schnulze. Es wird ernst. Die nächsten Texte werden hoffentlich nicht so spießig.